Am 8. November um 18:30 Uhr fand die Unterabschnittsübung des Unterabschnitts Mitte unter der Leitung der Freiwilligen Feuerwehr Neulengbach-Stadt statt. Neben der ausrichtenden Feuerwehr nahmen auch die Freiwilligen Feuerwehren Inprugg, Makersdorf und Raipoltenbach an der Übung teil. Zusätzlich wurden sie durch die Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr St. Pölten-Stadt unterstützt.
Das Szenario für die Übung umfasste einen simulierten Dachstuhlbrand in einem Wohnhaus in der Unteren Hauptstraße im Stadtzentrum. Im Vorfeld war die Annahme getroffen worden, dass das HLF 3 der Feuerwehr Neulengbach Stadt bereits bei einem anderen Einsatz gebunden war. Daher rückte das Voraus-Rüstfahrzeug als erstes aus, um die Lage zu erkunden und die eintreffenden Kräfte zu koordinieren.
Am Einsatzort trafen die ersten Feuerwehrleute auf dichten Rauch, der aus dem Dachstuhl des betroffenen Hauses drang. Der Hausbesitzer berichtete von einem Brand im Dachboden und informierte die Einsatzkräfte über drei vermisste Personen (dargestellt durch Übungspuppen). Zudem war auf dem Dach des Gebäudes eine Photovoltaikanlage installiert, die zusätzliche Herausforderungen im Rahmen der Brandbekämpfung darstellte.
Die auf dem Weg zum Einsatzort befindlichen Feuerwehren wurden aufgrund der engen Platzverhältnisse vor dem Brandobjekt bereits im Bereitstellungsraum am Egon-Schiele-Platz angehalten und von dort aus über Funk zum Einsatzobjekt nachgefordert bzw. direkt mit ihren Arbeitsaufträgen betraut. Dies erfolgte über das VRF Neulengbach-Stadt, das als provisorische Einsatzleitung fungierte.
Das TLF Inprugg bereitete die Löschleitung im Stiegenhaus vor und stellte einen Atemschutztrupp für den Innenangriff. Das HLF 3 aus Makersdorf stellte ebenfalls einen Atemschutztrupp und übernahm außerdem den Aufbau der temporären Wasserversorgung für das TLF Inprugg. Weiters wurden von ihnen zwei C-Strahlrohre zum Schutz der angrenzenden Nachbarobjekte in Stellung gebracht.
Die Pumpe Inprugg wurde beauftragt, eine Löschwasserversorgung für ihr TLF vom Hydranten am Egon-Schiele-Platz aufzubauen und anschließend eine Löschleitung zum Schutz im Innenhof zu legen. Die Pumpe Makersdorf unterstützte ebenfalls beim Aufbau der Wasserversorgung und richtete zusammen mit der Pumpe Inprugg einen Atemschutzsammelplatz ein.
Die Drehleiter St. Pölten-Stadt, die 15 Minuten nach Übungsbeginn eintraf, wurde gegen die Fahrtrichtung zur Einsatzstelle gelotst und vor dem Brandobjekt positioniert. Allerdings behinderten parkende Autos die optimale Aufstellung. Im Ernstfall müssten diese Fahrzeuge im Vorfeld entfernt werden, um der Drehleiter ausreichend Platz zu verschaffen. Die Löschwasserversorgung für die Drehleiter wurde durch das nachgerückte HLF 3 Neulengbach-Stadt vom Stadtpark aus sichergestellt. Zur Unterstützung wurde die Mannschaft des TLF Raipoltenbach hinzugezogen. Das TLF Raipoltenbach hatte zudem die Aufgabe, weitere Atemschutzgeräteträger zum Sammelplatz zu entsenden und eine Absperrung des Verkehrswegs einzurichten.
Das HLF 3 Makersdorf führte eine Druckbelüftung des verrauchten Dachstuhls durch, um den Atemschutztrupps eine bessere Sicht zu ermöglichen. Alle eingesetzten Kräfte sorgten zudem für eine umfassende Ausleuchtung, sowohl im Außenbereich auf der Straße als auch im Innenhof.
Während der Übung gelang es den Atemschutztrupps, die drei vermissten „Personen“ erfolgreich zu finden und in Sicherheit zu bringen. Die letzte „Person“ wurde 30 Minuten nach Beginn der Übung aus dem Gefahrenbereich gerettet, und kurz darauf konnte „Brand aus“ gemeldet werden, was zugleich das Ende der Übung markierte.
Als Übungsbeobachter waren der Bürgermeister von Neulengbach, Jürgen Rummel mit seinen Söhnen, sowie Christian Dienstl vom Abschnittsfeuerwehrkommando, Unterabschnittskommandant Michael Schröder, Übungsausarbeiter Zugskommandant Martin Mascha und Hausbesitzer Ehrenbrandrat Ignaz Mascha anwesend. Auch einige Bürger verfolgten die Übung und konnten die Leistung der Feuerwehr hautnah miterleben.